Stadtrat Pressath spricht Helfern vor Ort 20.000 Euro für neues Fahrzeug zu
Der alte Ford Focus der Helfer vor Ort ist in die Jahre gekommen. Darum sammelt die Organisation im Moment Spenden für eine Neuanschaffung. Der Stadtrat ist großzügig und schießt die Hälfte der geschätzten Kosten zu.
Die Helfer vor Ort (HvO) wünschen sich ein neues Fahrzeug. Aktuell sammeln die Ehrenamtlichen Spenden aus der Bevölkerung. SPD-Stadtrat Florian Eibl ist gleichzeitig Leiter und stellte die Organisation auf Wunsch von Bürgermeister Bernhard Stangl (SPD) vor. Die HvO bestehen aus zwölf Mitgliedern, neun kommen aus Pressath und drei aus Schwarzenbach. "2022 hatten wir 230 Einsätze, es waren aber auch schon bis zu 280", erklärte Eibl. Eine Dunkelziffer gebe es natürlich, also Notrufeinsätze, die der HvO aber nicht besetzen kann. Die Retter sind ehrenamtlich tätig, gehen auch in die Arbeit. "Dennoch versuchen wir, 80 bis 85 Prozent aller Einsätze gerade an den Wochenenden abzudecken."
Das Einsatzgebiet beschränkt sich nicht auf das Gemeindegebiet. Eibl informierte: "Wir waren schon in Löschwitz, Kastl, Grafenwöhr." Dabei bekommen sie lediglich ihre Ausrüstung vom Kreisverband gestellt. Eine Vergütung, Aufwandsentschädigung oder eben Mittel für ein neues Auto gibt es nicht. Diese werden grundsätzlich nur durch Spenden finanziert. Auf Nachfrage von Charlotte Hautmann (CSU) stellte der Leiter den Vorgang vor. Nach einem Notruf werden die HvO von der Integrierten Leitstelle über einen Einsatz informiert. Sie begeben sich direkt zum Notfallort und übernehmen die Erstbetreuung, bis Notarzt und Krankenwagen da sind. Einige Stadträte hatten im eigenen Umfeld schon Erfahrungen mit den HvO gemacht und bestätigten die Bedeutung deren Engagements.
Das aktuelle Fahrzeug ist ein zwölf Jahre alter Ford Focus, seit elf Jahren ist er bei den HvO im Einsatz. Max Fuchs von den HvO räumt ein: "Die Startschwierigkeiten bei Kälte werden größer." Darum soll nun ein neues Fahrzeug von einem lokalen Händler her. Die Kosten sollen bei etwa 40.000 Euro liegen. Eine Spendensammlung hat bereits 16.500 Euro zusammengebracht. Martin Schmidt (CSU) fragte: "Reden wir über das Wichtigste, das Geld. Ist euch mit 20.000 Euro geholfen?" Alle Stadträte waren sich einig, dass die Stadt sich großzügig zeigen sollte.
Eibl wäre berechtigt gewesen, mit abzustimmen, verließ aber, um eine Befangenheit zu vermeiden, für die Abstimmung den Saal. Stangl fragte: "Also, was tragen wir ein?" Einigkeit herrschte über die vorgeschlagenen 20.000 Euro, also der Hälfte der Anschaffungskosten. Eibl freute sich nach seiner Rückkehr und klatschte mit für die Summe. Birgit Baller (SPD) darauf: "Wir müssen für euch klatschen", was der Stadtrat dann auch tat.
Eine Spendenbox steht beim Rewe, um Geld oder Pfandbons einwerfen zu können.
Hilfsleistungsanzüge für Feuerwehr Dießfurt
Dießfurts Ortssprecher Andreas Eckert ist auch Feuerwehrkommandant im Ort. Er hatte 15 technische Hilfsleistungsanzüge beantragt, Kostenpunkt etwa 14.000 Euro. Bürgermeister Stangl zeigte sich offen: "Es ist unsere Aufgabe, die Feuerwehren für ihre Aufgaben auszustatten." Sein Ziel sei aber auch, alle Feuerwehren im Gemeindegebiet gleich auszustatten. Für den 28. November ist eine Versammlung mit allen Kommandanten geplant, in der er den Bedarf feststellen möchte. Ob dann alles auf einmal für eine große Summe und eventuell großen Rabatt oder auf mehrere Haushaltsjahre aufgeteilt bestellt wird, sei noch offen. Eckert freute sich: Eine einheitliche Ausrüstung mache Sinn, da dann alles zentral in Pressath gelagert werden könnte. Auch Susanne Reithmayer befürwortete dies: "Die Feuerwehren schützen uns und brauchen unsere Unterstützung." Erst kürzlich gab es beim Rathaussturm des Faschingvereins einen Vorfall, als ein Autofahrer die Absperrung durchbrechen wollte und dabei einen Feuerwehrmann und jungen Familienvater auf die Motorhaube nahm, wusste sie.
von Stefan Neidl