Katastrophenschutzübung am Fahrenberg mit fast 250 Einsatzkräften
Die Folgen eines Brands am Fahrenberg wären nicht auszudenken. Fast 250 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Neustadt/WN und die Bergwacht Weiden zeigen aber bei einer Katastrophenschutzübung, dass sie vorbereitet sind.
Die Ausgangslage am Samstag bei der Katastrophenschutzübung „Inferno 909“: In einem Zeltlager an der Westseite des Fahrenbergs nahe der Ortschaft Oberbernrieth war in den Morgenstunden ein Lagerfeuer außer Kontrolle geraten. Das Feuer hat auf Zelte und den angrenzenden Wald übergegriffen. Zum Zeitpunkt der Notrufabgabe waren schon mehr als 1000 Quadratmeter Wald in Brand geraten. Die Leitstelle Oberpfalz-Nord Betriebsstelle Weiden alarmierte zum „Brand Wald groß 1000 Quadratmeter" mehrere umliegende Feuerwehren, die zuständigen Feuerwehrführungskräfte sowie den Rettungsdienst, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), den Einsatzleiter Bergwacht und einen Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW).
In die rund viereinhalbstündige Übung waren Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Feuerwehrführungskräfte mit einer Gesamtstärke von 247 Personen eingebunden. Daneben, so erklärte der Kreisbrandmeister für Sonderaufgaben und Öffentlichkeitsarbeit Alexander Kleber auf Nachfrage, habe sich die Führungsgruppe des Katastrophenschutzes in Neuhaus beteiligt. Übungen dieser Größenordnung würden nur alle vier bis fünf Jahre angesetzt. "Das hat natürlich auch einen finanziellen Hintergrund", so Kleber. Neben der Landkreisführung seien vorab nur die Kommandanten der beteiligten Feuerwehren informiert gewesen. Für einen eventuellen Ernstfall habe man sich in Sachen Einsatzkräfte genügend Reserven vorbehalten.
Vermisstensuche
Zurück zur Übung "Inferno 909". Es musste schnell gehen. Die ersten Maßnahmen leitete der Einsatzleiter der örtlich zuständigen Feuerwehr Oberbernrieth, stellvertretender Kommandant Stefan Weig, ein. Die Einsatzkräfte begannen im umliegenden Bereich sofort mit der Vermisstensuche, da rund zehn Personen als vermisst galten. Auch die Brandbekämpfung im Bereich östlich sowie südlich der Brandstelle wurde eingeleitet. Die Module „Wassertransport“ und „Wasserförderung“ wurden nachgefordert. Für die anfahrenden Einsatzfahrzeuge richteten die Feuerwehrleute zwei Bereitstellungsräume ein. Nachforderung eines vorab benannten Örtlichen Einsatzleiters (ÖEL) zur Koordination der verschiedenen Einsatzorganisationen. Die Einsatzleitung befand sich am Feuerwehrhaus Oberbernrieth.
Nach Eintreffen und Einweisung durch den Einsatzleiter Feuerwehr übernahm der Örtliche Einsatzleiter Sebastian Windschügl die Einsatzstelle. Er bestimmte fünf Einsatzabschnitte. Zwei voneinander unabhängige Wasserförderstrecken wurden eingerichtet, außerdem ein Pendelverkehr mit wasserführenden Fahrzeugen. Die Personenrettung in dem unwegsamen Gelände übernahm die Bergwacht. Die geretteten Personen wurden dann an den Rettungsdienst übergeben. Die Sanitätseinsatzleitung hatte der BRK-Kreisverband Weiden/Neustadt. Die BRK-Leute bauten einen Behandlungsplatz und eine Verpflegungsstelle auf. Das THW Weiden richtete eine Tankmöglichkeit für die Fahrzeuge und motorbetriebenen Geräte am Bereitstellungsraum „Skihütte Langlaufzentrum“ ein.
Widerstandslinie an der Wallfahrtskirche
Die Wallfahrtskirche am Fahrenberg war in die Übung laut Feuerwehrsprecher Kleber indirekt eingebunden gewesen. "Wir bauten unterhalb der Kirche an einem Löschwasserbehälter eine Widerstandslinie auf, auch um die Kirche zu schützen." Widerstandslinie bedeute, eine weitere Brandausweitung zu verhindern: "Bis hierhin und nicht weiter!"
Kreisbrandrat Marco Saller war als Beobachter vor Ort. Weitere Beobachter waren die Kreisbrandinspektoren Martin Weig, Martin List und Wolfgang Schwarz. Die Kreisbrandmeister Thomas Kleber, Matthias Schmidt, Christian Demleitner, Carola Adam, Alexander Klettner, Andreas Götz, Manuel Bock und Alexander Kleber nahmen ebenfalls an der Übung teil. Inwieweit die Verantwortlichen mit dem Ablauf der Katastrophenschutzübung "Inferno 909" zufrieden sind, konnte Feuerwehrsprecher Kleber noch nicht sagen: "Wir haben die Nachbesprechung zusammen mit der Katastrophenschutzbehörde im Oktober angesetzt." Jedoch seien die Übungsziele grundsätzlich allesamt erreicht worden: "Alle 18 Vermissten wurden gefunden und die Verletzten abtransportiert. Alle Schlauchleitungen wurden aufgebaut, am Brandherd war Wasser. Und die Kommunikation mit dem Katastrophenschutzzentrum in Neuhaus hat funktioniert."
Hintergrund:
Teilnehmer der Katastrophenschutzübung "Inferno 909"
- Feuerwehren: Altenstadt bei Vohenstrauß, Burgtreswitz, Dietersdorf, Floß, Hammerles, Ilsenbach, Klobenreuth, Lennesrieth, Miesbrunn, Moosbach, Neuenhammer, Neustadt/WN, Oberbernrieth,
Pleystein, Schirmitz, Spielberg, Vohenstrauß, Waidhaus, Waldau, Waldthurn - Bergwacht: Weiden
- BRK: Kreisverband Weiden/Neustadt
- THW:* OV Weiden
- Örtliche Einsatzleitung: Sebastian Windschügl
Bilder: KBM Alexander Kleber, Kreisbrandinspektion Neustadt/WN"